Gestaltung - Meine Spur 0 Welt

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Mittlerweile ist die Anlage voll betriebsfähig, die Elektronik inklusive Computersteuerung und zwei Gleisbildstellpulten funktioniert, die Signale sind aufgestellt und können über die Gleisbildstellpulte bedient werden.

Nachdem ich an einem Samstag zehn Mitglieder des Spur Null Teams Hagen zu Gast hatte, die meine Anlage einem Härtetest unterzogen haben, war ich der Meinung, dass nun die Gestaltung der Anlage beginnen könnte. Angefangen habe ich mit dem Abstellbahnhof, der den Rangierbahnhof Steinbeck darstellt und an dem die reale Samba-Strecke ihren Ausgang nahm. Eigentlich wollte ich diesen Anlagenteil garnicht gestalten, sondern als "Sperrholzwüste" bestehen lassen.
Zwischenzeiltlich hatte ich mir aber CDs mit Hintergründen und Gebäuden von Jowi beschafft und einige Industriegebäude ausgedruckt. Weil diese auf den CDs nicht in 1:45, sondern nur in 1:87 vorhanden sind, musste ich sie erst mit dem Faktor 1,9 hochskalieren. Dabei verlieren die Abbildungen natürlich an Auflösung, was aber optisch kaum auffällt. Einge dieser Bilder habe ich dann provisorisch an die Trennkulisse hinter dem Abstellbahnhof geheftet. Das gefiel mir so gut, dass ich beschloss, die Trennkulisse - soweit möglich - zu gestalten. Das Problem war, dass das hinterste Gleis des Abstellbahnhofs ziemlich dicht vor der Kulisse liegt, es kamen also nur Fotos von Mauern und Gebäuden in diesem Bereich in Frage, im weiteren Verlauf gab es dann mehr Platz und mehr Freiheit für die Gestaltung. Neben den Dateien von Jowi haben ich auch Dateien verwendet, die ich auf der US-Webseite textures.com gefunden habe, den Hinweis darauf hatte ein Mitglied im Spur Null Magazin Forum in einem Beitrag gegeben - vielen Dank dafür. Die Dateien auf dieser Seite können in sehr hoher Auflösung heruntergeladen werden - dann allerdings nicht kostenlos, aber zu sehr moderaten Preisen. Weil ich euch hier nicht zutexten will, lasse ich die Bilder sprechen:
Der Abstellbahnhof meiner Anlage ist soweit fertig, jetzt steht das Schottern der Gleisanlagen an. Vor dem Schottern sollten allerdings die Schienen gerostet und die Kabelkanäle verlegt sein, davon möchte ich jetzt berichten.
Zum färben der Schienen mit Rostfarbe benutze ich meine Airbrush, das ist schneller und bequemer als die Arbeit mit dem Pinsel, allerdings sprüht die Airbrush überall hin, Abdecken ist also angesagt. Auf der Geraden benutze ich dafür Schablonen aus Pappstreifen, die ich mir geschnitten habe:


Weil alle Kurven im Abstellbahnhf einen anderen Radius haben, machen Schablonen keinen Sinn, dort verwende ich 20 mm breites Klebeband, das sich gut den Kurven anpasst:
Die Wahl der Farbe ist nicht ganz leicht. Wegen des Gestanks möchte ich keine Lösungsmittelhaltigen Farben verwenden, bewährt haben sich bei mir die wasserlöslichen Acrylfarben von Vallejo. Weil der Farbverbrauch recht hoch ist und die Vallejo-Farben nur in kleinen Fläschchen kommen und somit recht teuer sind habe ich nach Farbe in größeren Gebinden gesucht. Gefunden habe ich Vallejo Surface Primer German Red Brown, das ist Güterwagenbraun, also ein akzeptabler Rostton. Dazu kommt, dass der Primer gut auf Metall haftet, dafür ist er unter anderem ja da. Und er trocknet absolut matt auf. Allerdings hab ich die Erfahrung gemacht, dass die Vallejo-Farben - im Gegensatz zu Lösungsmittelhaltigen Farben wie Humbrol oder Revell nach dem Trocknen nur noch mit Azeton oder Schleifpapier von den Schienenköpfen entfernt werden können. Was also tun? Zufällig hatte ich vor einiger Zeit aus Neugier einen Öl-Marker gekauft, von dem ich noch nicht wußte, was ich mit ihm anfangen sollte. Der fiel mir wieder ein und ich habe mit ihm die Schienenköpfe vor dem Spritzen eingeölt:
Auf dem folgenden Bild sieht man, dass die Farbe auf den Schienenköpfen nicht haftet, sondern Perlen bildet:
Danach kann man die Farbe bequem mit einem Tuch oder Papier von den Schienen abreiben. Der Öl-marker nutzt sich natürlich ab, aber man kann die Spitze herausziehen und anders herum wieder einstecken, dann hat man länger was davon.

Hier sind schon alle Gleise gefärbt:
Jetzt sind die Weichen dran, dafür habe ich mir die Weichenbilder von Peco auf Fotokarton A3 ausgedruckt und Schablonen geschnitten:
Hier fertig gefärbte Weichen:
Nachdem das geschafft war, kamen die Kabelkanäle dran. Alle Weichen im Abstellbahnhof haben Atrappen von S700-Antrieben die ich aus Polystyrol gebaut habe. Dementsprechen ist das Stellwerk mit einem E43 Stelltisch ausgerüstet und deshalb gibt es keine Drahtzugkanäle, sondern Kabelkanäle, natürlich auch für die Lichtsignale. Die Kanäle in zwei Breiten und einige Zubehörteile habe ich aus 2 mm Polystyrol gefräst. Leider habe ich nur wenig Literatur über Kabelkanäle gefunden und das Web gibt auch nicht viel her. In einer Miba Spezial habe ich diesen Beitrag gefunden, der leider auch nicht optimal ist:
Insofern bitte ich , Ungereimtheiten zu übersehen, besser weiß ich es nicht:
Als nächstes werden die Kabelkanäle mit Betonfarbe von Heki gestrichen und danach gealtert. Dann folgt das Schottern - wie ich mich freue.  
So, das wars erstmal. Demnächst mehr, wenn der Bereich vor der Tunneleinfahrt gestaltet ist. Dort soll eine Signalmeisterei (deshalb die Durchfahrt für Fahrzeuge) und ein Stellwerk hin. Ausserdem muss noch der gesamte Gleisbereich (sechs Meter) geschottert und gestaltet werden.
Übrigens, es sieht in Wuppertal-Steinbeck nicht annähernd so aus - es lebe die künstlerische Freiheit.
Nach eine längeren kreativen Pause habe ich mir ein Herz gefasst und den Abstellbahnhof geschottert. Dabei hat mir, so kurios es klingt, der heiße Sommer 2018 geholfen. Während es draußen bis zu 38 Grad heiß war und sich in der Wohnung die Temperaturen der 28 Grad Marke näherten, waren es im Schwimmbad an meiner Anlage angenehme 22 bis 23 Grad. Also, nichts wie in den Keller und den Gleisschotter ausgepackt. Als erstes habe ich aber die Kabelkanäle, die noch in jungfräulichem weiß erstrahlten, grau gestrichen und patiniert:
Danach habe ich den Drainagesplitt zwischen den Gleisen verteilt und verklebt. Dazu hab ich mit dem Pinsel [url='https://forum.spurnull-magazin.de/anlagenbau-2-ausgestaltung/creall-statt-wei-leim-17320/#post131137']Creall[/url] unverdünnt verteilt und darauf dann den Splitt reichlich aufgestreut. Der Splitt war in einem früheren Leben ein Öl- und Chemikalienbinder, kostet fast nichts. Nach dem Trocknen des Creall (ca. 24 Stunden) habe ich den überschüssigen Splitt abgesaugt. Wo noch kahle Stellen waren, hab ich die Prozedur wiederholt. Danach ging es ans Schotter verteilen. Hier die Werkzeuge, die ich benutze:
Die kleine Schaufel, mit der ich den Schotter aufbringe, war in einem früheren Leben eine Gewürzschaufel aus Plastik, gibt es bei eBay. Sie ist interessanterweise vorn ca. 32 mm breit, also ideal, um die Fächer zwischen den Schwellen zu füllen. Die Messingschiene brauche ich, um glatte Ränder rechts und links des Gleises zu erzeugen, siehe die nächsten zwei Bilder. Mehrere Pinsel (nicht alle gezeigt) dienen zu Verteilen des Schotters. Der kleine Rundpinsel ist ein so genannter Stupfpinsel, mit ihm egalisiere ich den eingebrachten Schotter in der Höhe. In der Dose ist mit Wasser verdünntes Creall im Verhältnis ca. 1:1 plus dem üblichen Tropfen Spülmittel. Die Zieharmonika mit Röhrchen ist zum Aufbringen des Klebers, sie nimmt viel mehr davon auf als eine der üblichen Pipetten. Eine Füllung reicht für einen halben Meter Gleis.
Den verteilten Schotter habe ich mit Wasser und Spülmittel aus einer Pumpflasche eingenässt und dann mit Creall verklebt.
Hier meine große Schotterkiste:
Und alle sechs Gleise fertig geschottert und verklebt.
Nach mehreren Tagen, als alles durchgetrocknet war, habe ich die ganze Gleisanlage mit der Airbrush und Vallejo Dark Earth eingefärbt.
Nachdem auch die Farbe getrocknet und die Schienen wieder blank waren, konnten die auf dem Rest der Anlage verteilten Züge in den Abstellbahnhof zurückkehren.
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