Heljan Hunslet - Meine Spur 0 Welt

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Heljan Hunslet

Projekte > Decoderumbau
Weil sie mir so gut gefiel, habe ich mir eine Hunslet von Heljan zugelegt:
Die soll in unserem Verein in Hagen als Werkslok fahren. Grundsätzlich kein Problem, weil die Lok ja im Bereich der Bundesbahn zugelassen ist:
Das Schild ist übrigens von Krüger Modellbau. Allerdings hat die Lok keine richtigen Laternen, sondern nur englische Funzeln, siehe Pfeil:
und von hinten:
Ich war also auf der Suche nach passenden Loklaternen, mit denen ich die Lok hätte umrüsten können. Ich hatte es schon mit Triebwagen-Laternen von Weinert in Baugröße Null versucht, allerdings sah ich darin keine Verbesserung, weil sie fast noch kleiner sind, der Durchmesser beträgt gerade mal 3 mm - also 13,5 cm in 1:1. Ich habe dann im Spur Null Forum nach Alternativen gefragt und ein Forumsmitglied hat mir dann seine überzähligen Laternen eine Lenz-Köf geschickt.
Vier der Laternen habe ich mit Duo-LED warmweiß/rot ausgestattet, zwei mit warmweißen LED. An diese habe ich dünnen Kupferlackdraht angelötet, ich bin nur froh, dass ich trotz fortgeschrittenem Alter noch so ruhige Hände habe. Das Löten gelang nur unter einer großen Leuchtlupe mit einem geregelten Lötkolben mit dünnster Spitze. Für vier Laternen habe ich acht LED gebraucht. Entweder funktionierten Sie nach dem Löten nicht mehr oder verschwanden durch Ungeschick auf Nimmerwiedersehen in der Werkstatt. Damit sie nicht ständig wegrutschten, habe ich mir ein Stück doppelseitiges Klebeband auf den Tisch geklebt und darauf dann die LED mit der Rückseite nach oben. Das Resultat seht ihr hier:
Die Laternen habe ich mir mit einem Knubbel "Patafix" von UHU auf den Tisch geklebt. Hier sind nun die Frontlaternen schon montiert. Die Gläser habe ich für das Lackieren abgedeckt, die Abdeckungen hab ich mit einem Locheisen aus einem Aufkleberbogen ausgestanzt. Später habe ich dann gemerkt, das dass nicht nötig ist, man kann die Klarsichteinsätze von hinten aus den Laternen herausdrücken, das sind auch keine Scheiben, sondern kurze Stäbe.
Mittlerweile heb ich für ein anderes Projekt weiß/rote LED mit fertig angelöteten Drähten gefunden, die machen den Beleuchtungseinbau doch etwas einfacher.

Die Hunslet habe ich übrigens mit einem ESU Loksound Decoder mit 21poliger Schnittstelle ausgerüstet, den ich einfach aufstecken konnte. Aufgrund der kurzen Stromaufnahme-Basis habe ich die Lok dann auch noch mit einem kleinen Powerpack von ESU ausgerüstet. Das war leider rausgeworfenes Geld, weil der kleine Powerpack rein garnichts bringt. Erst mit dem großen Powerpack fährt die Lok über ein A4-Blatt ohne steckenzubleiben.
Allerdings paßte der große Powerpack nicht so recht in die Lok. Während ich den kleinen Powerpack noch ziemlich unauffällig vor dem linken Fahrersitz im Fußraum verstauen konnte ging das mit dem großen natürlich nicht mehr. Den Rat eines Vereinskollegen, das Ding unter das Dach zu hängen, mußte ich aufgrunde des dann fehlenden Führerhaus-Durchblicks leider verwerfen. So habe ich ihn dann zwischen die Fahrersitze platziert und mattbraun angestrichen, besser ging es leider nicht. Mir ist aber das Fahrverhalten wichtiger als ein leeres Führerhaus.

Die Befestigungen der Laternen bestehen aus kleinen Messingstäben, das Ganze ist dann noch großzügig mit Sekundenkleber getränkt.
Und hier ist sie schon fertig umgerüstet. Damit es noch "deutscher" wird, habe ich ihr auch noch Bremsschläuche spendiert.
Die Laternen sind allerdings noch nicht an den Decoder angeschlossen. Das ist leider nicht so einfach, weil der ESU Loksound 4.0, den ich verwende, nur zwei Funktionsausgänge hat, an die LED angeschlossen werden können. Er hat also für Licht vier Ausgänge, Licht vorn, Licht hinten, AUX1 und AUX2. Die zwei zusätzlichen Funktionsausgänge AUX3 und AUX4 sind laut ESU nur "Logik-Ausgänge", für den Anschluss von LED muss jeweils ein Transistor dazwischengeschaltet werden. Nun könnte ich zwar die Adapterplatine von ESU verwenden, aber ich fürchte, dieser Doppelpack passt dann nicht mehr in die Lok. Ausserdem brauche ich für die zehn LED auch zehn Vorwiderstände und die will ich nicht "fliegend" verdrahten.
Ich werde also eine neue Mutterplatine für den Decoder entwickeln und fertigen, die neben den üblichen Anschlüssen auch die Transistoren und die Vorwiderstände aufnimmt.
Die LED werden wie folgt an den Decoder angeschlossen:
- Vorn weiß links und oben an Licht vorn
- Hinten weiß links und weiß oben an Licht hinten
- Vorn rot links und rechts an AUX1
- Hinten rot links und rechts an AUX2
- Vorn weiß rechts in Fahrtrichtung an AUX3
- Hinten weiß rechts in Fahrtrichtung an AUX4
Mit dieser Schaltung kann ich dann alle Signalbilder einschließlich Rangierlicht vorn und hinten (jeweils die rechte weiße LED in Fahrtrichtung) erzeugen.

Ein Vereinsmitglied hat mir dann vorgeschlagen, den Powerpack wieder aus dem Führerhaus zu entfernen und die großen Kondensatoren irgendwie als Druckluftkessel zu tarnen. Nach intensiver Bildrecherche habe ich den Umlauf als besten Platz für die Druckluftkessel ausgemacht. Zwar wollte ich sie dicht vor dem Führerhaus anbringen, das ging aber nicht, weil dort ein großer Block aus Zinkdruckguss sitzt, der verhindert, dass ich die Anschlussdrähte in das Gehäuse schieben kann. Also sitzen die Kessel jetzt ungefähr mittig.
Als erstes  habe ich mir aus Messingrohr mit 10 mm Durchmesser die Körper der Kessel gedreht. Anschließend aus 10 mm Rundmessing die Deckel. Zwei davon habe ich jeweils zweimal für die Anschlüsse durchbohrt. Um die zwei Kessel zusammzuhalten, habe ich mir zwei Halterungen aus Messing gefräst. Sehr delikat - die Streifen, die um die Kessel liegen sind nur 0,2 mm dick. Dann habe ich alles bis auf die Deckel mit der Flamme gelötet.
An die Kondensatoranschlüsse habe ich Silberdraht 0,8 mm gelötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.
Hier sind die Kondensatoren schon in ihrem Versteck. Jeweils ein Plus- und ein Minuspol sind in der Mitte verbunden. Ich hoffe, dass die Anschlüsse nach Lackierung und Alterung als Rohrleitungen durchgehen. Am Fahrwerk habe ich schon alterungstechnisch Hand angelegt, es ist aber noch nicht fertig, da fehlt noch Öl und Fett- aber AK Interactive hat schon geliefert.
Das Gehäuse des Vorbaus von innen. Die Platine des PowerPacks wird dort sehr gut Platz haben und wird einfach an die Wand geklebt.
Nach dieser Erfahrung kann ich nur dazu raten, Kondensatoren und Platine des Powerpacks bei Platzproblemen zu trennen, die Teile lassen sich einzeln besser unterbringen und verstecken. Dazu schneidet man sie knapp über der Platine mit einem kleinen Elektronik-Seitenschneider ab. Auslöten geht auch - wer es kann. Die Kondensatoren werden mit Plus- und Minuspol verbunden (siehe oben) und mit Verlängerungsdrähten wieder an die Platine angeschlossen. Der Minuspol mit dem silbernen Balken gehört an den quadratischen und der Pluspol an den runden Anschluss der Platine. Also nochmal: Kondensator 1 Pluspol an Platine, sein Minuspol an den Pluspol von Kondensator 2, Minuspol von Kondensator 2 an die Platine. Fertisch.

damit ist meine Hunslet ist im Prinzip fertig, jetzt folgt noch ein wenig Patinierung. Der Powerpack ist gut untergebracht, das Führerhaus ist wieder frei. Weil auf DB-Gleisen nicht so rumgelärmt werden soll, hat die Lok noch einen Schalldämpfer bekommen.

Das Teil ist aus Alu-Resten gedreht und gefräst, die "Rohre" sind 2 mm Aludraht. Muss natürlich noch patiniert werden.
Und hier ist die neue Mutterplatine für den Decoder. Sie enthält neben den Vorwiderständen der LED (jeweils 1 K Ohm) vier NPN-Transistoren mit Basiswiderständen von 10 K Ohm. Der Decoder LokSound V 4.0 von ESU hat neben den Ausgängen FL und RL nur zwei direkt nutzbare Ausgänge, nämlich AUX1 und AUX 2, die eine zwischen U+ und dem Ausgang angeschlossene Last schalten können. Die anderen Ausgänge AUX3 bis AUX 6 sind sogenannte Logik-Ausgänge, wenn sie eingeschaltet werden, liegt zwischen dem Ausgang und GND des Decoders eine Spannung von +5 V an.Damit sollen aber keine Lasten geschaltet werden. Also habe ich Transistoren verwendet, deren Basis über einen Widerstand 10 K Ohm mit dem Ausgang verbunden ist. Der Emitter ist mit GND verbunden und der Kollektor ist ein Anschluss wie AUX1 und AUX2, der z.B. LED gegen U+ schalten kann. Wer den Schaltplan der Mutterplatine haben will, schickt eine PN. Die Platine ist gefräst und mit SMD-Bauteilen bestückt - eine elende Fummelei. Natürlich passt die Mutterplatine nicht nur für die Hunslet.
Hier habe ich die Platine des Powerpacks mit doppelseitigem Klebeband innen an die Motorhaube geklebt und mit den Kondensatoren verbunden. Wegen eines Denkfehlers musste ich die Anschlüsse kreuzen. Die Platine sieht durch das Ankleben im Führerhaus etwas mitgenommen aus, funktioniert aber einwandfrei.
Der Lohn der Mühe: Alle Lampen funktionieren, wie geplant. Hier das Dreilicht-Spitzensignal vorn:
Das Dreilicht-Signal hinten:
Rangiersignal vorn:
Rangiersignal hinten:
Schlussleuchten vorn:
Und hinten:
Und zum Schluss noch die Patinierung. Ohne viele Worte hier die Bilder der Aktion.
Erst mal Lampen und Fenster abgedeckt:
Dann über alles mit Lascaux Mattlack und etwas Weiß drübergenebelt:
Und mit Washes und Paneliner von AK Interactive patiniert:
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